der hintere Kundschafter

 

Wie auch der vordere / extrovertierte Kundschafter, ist auch der hintere / introvertierte Kundschafter, ein munterer, neugieriger Geselle, der gerne in Bewegung ist, dabei aber durchaus Plan vom Leben hat. 

 

Allerdings, und hier kommen die Unterschiede zum vorderen Kundschafter: wir haben es hier mit einem introvertierten Hund zu tun. 

Und halt! Introvertiert heisst natürlich nicht, dass der Hund total scheu und unsicher ist. Nein, nein! Er ist einfach vorsichtiger, langsamer, überlegter. 

 

Während der "ich bin dann mal weg Hund" (vorderer Kundschafter) diesem Namen alle Ehre macht, überlegt es sich der introvertierte Vertreter etwas länger und genauer und sucht sich dann vielleicht auch nicht den Weg mitten durch die Dornen - sondern aussen herum. 

 

Aber wenn er dann geht, dann geht er auch, mit sehr viel Schwung und sehr viel Elan. 

 

Er ist einfach Neuem gegenüber eher misstrauisch, vorsichtig. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Dies passt ganz gut zu diesem Hundetypen. 

Wobei aber natürlich auch hier, wie überall, auch die Rasse und die ersten Monate des Hunde entscheidend sind. Ein solcher Hund, in einem Zwinger aufgewachsen, nichts kennengelernt, wird das Misstrauen pur sein. 

 

Ein solcher Hund von einem guten Züchter, sorgfältig aufs Leben vorbereitet, an Veränderungen gewöhnt, kann ein durchaus aufgeschlossener Geselle sein. 

 

Der hintere Kundschafter ist ein recht starker Hund, er weiss sehr genau, was er will und was nicht. Er sucht sich auch seine Freunde sehr gut aus, nicht jeder Hund muss an seinem Hintern schnüffeln, hat er erstmal sein Rudel und seinen Leithund gefunden, muss er nicht täglich neue Bekanntschaften machen. Diesem Hund macht man also nicht unbedingt einen Gefallen, wöchentlich in unterschiedlichen Rudel laufen zu gehen und alle Hunde auf den zubrettern zu lassen. Gut, wie gesagt, das sind recht starke Hunde, die wissen, wer sie sind, sie wissen sich schon zu wehren und dem anderen Hund eine Ansage zu machen, die ankommt. Aber den Stress brauchen sie nicht. 

 

In einem Rudel wird der hintere Kundschafter oft schnell genervt. Zuviel Energie, zuviel Action, geschweige denn Gebelle. Das muss er nicht haben. Da geht er oft auch dazwischen und verpasst den nervenden Gesellen eine Ansage, die sich gewaschen hat. Im Gegensatz zum Teamplayer versucht er nun aber nicht zwingend, das Rudel zusammen zu halten und zu stärken: ne, er geht eher hin, motzt einmal richtig und verzieht sich dann wieder... 

 

Ist ein Teamplayer vor Ort, der seinen Job richtig macht, ist dies allerdings nicht nötig.

 

Der hintere Kundschafter ist ein halbautonomer Hund, der etwas Freiheiten braucht, er kann es auch umsetzen. Doch er braucht einen Anker, einen ruhigen Pol, an dem er sich anlehnen kann, wenn es ihm zuviel wird.