Beratung vor dem Hundekauf

Sind Sie ein grosser Hundefan und träumen Sie schon lange von entspannten Spaziergängen mit Ihrem eigenen Vierbeiner?

 



Dann bitte lesen Sie folgende Zeilen gut durch und machen Sie nicht die Fehler, die soviele andere machen:

Immer und immer wieder werden ahnungslose (sich nicht informierende!) Menschen masslos übers Ohr gehauen. Letztendlich natürlich immer auch zum Leiden der Tiere.

Die Zahl der Menschen, die sich bei der Anschaffung eines Hundes betrügen lassen ist kaum zu fassen. Gerade wieder stand auch ein aktueller Bericht einer Frau aus dem Baselbiet im "20 Minuten", die einen kranken Hund, der letztendlich aus dem Ausland stammt, gekauft hat.

 

Oder auch die berühmten "Kamerun-Welpen". Da werden im Internet Hunde angeboten, die befinden sich angeblich noch in Afrika. Zu süsse Welpchen (die Bilder werden von diesen "Anbietern" oft wahllos aus dem Internet geklaut), die in ärmlichen Zuständen auf ein Zuhause warten. Mitleid macht sich breit. "Den müssen wir retten". Also wird Kontakt aufgenommen. Dass die Inserate von Schreibfehlern nur so wimmeln, fällt gar nicht auf. Natürlich muss dann eine Anzahlung her, das arme Tier muss ja noch geimpft und entwurmt werden. Dann braucht es noch eine Transportboxe. Und noch was. Und noch was. Und nochmals was. Irgendwann hat man hunderte von Euros einbezahlt und der Hund ist nirgends. Natürlich, das alles ist ja auch nur eine einzige Falle! Diese Hunde existieren gar nicht, sie werden nie kommen!

 

Warum passieren solche Dinge immer und immer wieder? Meiner Meinung nach, weil viele Menschen einfach total "mitleidsgesteuert" sind. Man sieht ein Bild und schon ist es passiert. "Ach Gott, ist der süüüüüüss". Das Hirn schaltet aus, der Hund muss her, ohne sich damit zu befassen, was für eine Rasse / Mischling es ist und welche Eigenschaften und Eigenheiten er hat.

Beispiele:

- Ein kleiner Bär, süss und kuschelig mit riesen Pfoten.
5 Monate später ist das Tier vielleicht 60 kg schwer. "Konnte ja keiner wissen".

- der süsse Welpe wurde zum überaktiven Hund, der am liebsten den ganzen Tag nur rennen will, alles anbellt, gerne Jogger und Pferde jagt und total ballsüchtig ist. Wen wunderts, der süsse Fratz ist halt ein Border Collie / Schäferhundmischling und total unterfordert.

- ein Hund aus dem Tierheim, leider stellt sich heraus, dass er ein absoluter Vollblutjäger ist, der nie ableinbar sein wird. Konnte ja keiner wissen. Oder doch? Hätte man sich damit befasst, dass es ein Dackel/Münsterländermischling ist, wäre das vielleicht klar gewesen.

Oftmals handelt es sich hier natürlich nicht um wissentlichen Betrug. Die Menschen überlegen sich einfach nicht, was sie sich anschaffen. Und viele Züchter (so hat meine Erfahrung gezeigt) sind leider auch nicht gerade wählerisch auf der Suche nach potentiellen Käufern für ihre Hunde.
Und es ist traurig, wieviele Interessenten selbst bei SKG-Züchtern schlicht und einfach über die betreffende Rasse schlecht informiert werden.

So wie der Dalmatiner, der als idealer Familienhund verkauft wurde. Allerdings wurde nicht erwähnt, dass dies nur passend ist für sehr aktive Familien, die wirklich lange Touren -am liebsten auf dem Pferd oder mit dem Fahrrad- machen.

Auch viele Border Collies sind ja inzwischen "die perfekten Familenhunde". Von Aussies ganz zu schweigen. Schön bunt, hübsch anzusehen, gaaaaaanz unkompliziert. Ja, wenn’s denn so wäre... Ich kenne kaum einen Aussie, der nicht einen übermässigen Schutztrieb hat und gerne mal den Menschen an die Jacke geht. Ja, da braucht man von Welpe an einen kompetenten Trainer, der hilft, dass dieses Verhalten erst gar nicht entsteht. Aber die Leute kommen ja imme erst dann, wenn es eben schon passiert ist. 

Oft ist es ja sogar so, dass zukünftige Hundebesitzer sich auch gar nicht helfen lassen wollen. Sie lesen 2 Bücher (oftmals grad noch nicht die Besten...) und meinen dann, Bescheid zu wissen. Es wird ein Welpe geholt, dann gehen sie auch brav in die Welpenschule, in der das Hundebaby schon mal aufs harte Leben mit anderen Hunden vorbereitet und fleissig von den anderen gemobbt wird. Jawohl, so entstehen die Probleme. Das Vertrauen in das neue Frauchen / Herrchen ist schon mal dahin, eine tolle Basis. Und die ahnungslosen Hundehalter bekommen das überhaupt nicht mit. Beim zweiten Besuch im Welpenkurs trägt das Hundebaby natürlich auch ein Geschirrchen, das wurde so empfohlen. Klar, so lernt der Hund auch, dass es bequem ist, an der Leine zu ziehen.
Möglichst bald wird der Welpe auch abgeleint, er darf frei laufen und nicht etwa brav hinter seinen Menschen, nein, nein, er wird sehr schnell und bald mal nach vorne geschickt. "Geh zu Bello, geh zu Mama, geh schauen, geh gucken, geh spielen..." Ja, der Hund lernt schnell, das er vom Menschen weggehen und alles selbst regeln soll. 

Dann gehts weiter in den Junghundekurs 1 und 2, das muss ja sein, am Ende des Kurses kann der Hund Sitz und Platz (aber auch nur ohne Ablenkung), kommt ein anderer Hund ist er weg. Allein zu Hause bleiben kann er nicht und die Leinenführigkeit hapert natürlich auch noch. Er hat bereits angefangen auf den Feldern Krähen zu jagen aber gut, ist doch noch ein Junghund, der hört dann schon wieder damit auf. Auch dass er auf Abruf meist nicht kommt, ist ja nicht so schlimm, das wird schon.


Aber immerhin etwas hat der Hund gelernt: zu pöbeln, sich respektlos zu verhalten und wenn er mal Hunger hat, sich aus der Tasche eines der speziellen "Hundeschul-Leckerlis" zu ergaunern. Erfahrungsgemäss weiss er, dass es genügt, einen Moment brav neben Frauchen her zu laufen und sie anzuhimmeln. Das geht dann unter "oooooh, läuft der brav bei Fuss!". Aber klar, das macht er ja auch nur, weil er jetzt grad Lust auf einen kleinen Snack hat.

Macht er draussen übrigens auch so: wenn er grad mal ein Hüngerchen verspürt, geht man zu Frauchen (oft auch "Futterautomat" genannt), himmelt sie an und schon kommt das Leckerchen. Wer jetzt hier wen erzieht, ist den ahnungslosen Hundebesitzern natürlich auch nicht klar. Aber nun, was will man sich da Gedanken machen, er ist ja auch erst 9 Monate alt, "das wird schon". Und die anderen können es ja auch nicht besser, das muss also schon passen.

Irgendwann ist das Tier erwachsen und die Probleme haben sich gefestigt. Gutreden kann man es nun nicht mehr und so langsam machen sich Zweifel breit. Schlechte Stimmung herrscht, alle anderen sind schuld. Letztendlich, so hart es aber auch klingen mag: "verarscht" werden, das ist nicht nett, das ist richtig. Aber man sollte sich halt auch nicht "verarschen" lassen! Es braucht da auch immer 2.
Und das beginnt eben bereits bei der Auswahl des passenden Hundes, beim Training mit dem Welpen und dem ganzen Zusammenleben mit dem Hund.

Was ist hier falsch gelaufen? 
Ganz einfach: es wurde an der Konditionierung des Hundes an die Leckerchen-Tasche gearbeitet. Mehr nicht. Der Hund hat schon in den ersten Lebenswochen gelernt, dass Menschen eigentlich nichts anderes sind als laufende Selecta-Automaten. Und wenn die mal nichts ausspucken, dann versucht man mit Nachdruck an was ranzukommen. Dazu wurde der Hund wohl auch verwöhnt und mit Zuneigung überschüttet, gleichzeitig durfte/musste er immer alles alleine regeln und bekam Freiheiten, die überhaupt nicht seinem Alter entsprachen. Alles absolut unhündisch. Aber er ist ja soooo süss und noch ein Baby. Ja, ja, das denken die anderen Hunde aber nicht, darum gibt es ja eben auch KEINEN Welpenschutz! 


Es wurde versucht, den Hund zu erziehen. DAS entspricht aber nicht dem Naturell des Hundes. An der BEZIEHUNG hat keiner gearbeitet. Erst braucht es eine Beziehung. Man muss den Hund verstehen, seine Sprache verstehen und mit ihm auch so kommunzieren. Dazu gehört auch, dass man sich als erstes auf sanfte aber bestimmte Art den Respekt des Hundes verschaffen muss. So folgt auch automatisch das Vertrauen in den Menschen. Wenn dies klappt, dann hat der Hund eine Beziehung zu seinem Menschen. Dann wird er ihm folgen, wird bei ihm bleiben, auch unter Ablenkung. Der Mensch gibt ihm Regeln aber auch Sicherheit. Hilft ihm auch, wenn er von einem anderen Hund bedrängt wird.
Hat man dies aber verpasst, passiert genau das, was oben beschrieben steht. Wenn die Beziehung stimmt, ist die Erziehung / Konditionierung ein Klacks. 

Darum rate ich allen, die sich gerne einen Hund anschaffen möchten: melden Sie sich bei mir oder einem anderen, kompetenten Hundetrainer. In einigen Gesprächen können wir zusammen herausfinden, was zu Ihnen / Ihrer Familie passt, wir finden heraus, wo es einen solchen Hund gibt. Gerne zeige ich Ihnen detailliert, was es bedeutet, sich einen Hund anzuschaffen, wieviel Aufwand ein Hund, der bei Ihnen lebt, pro Tag bedeutet und was für Kosten auf Sie zu kommen.

Gerne dürfen Sie mich auch auf Spaziergängen mit meinem Rudel begleiten und viel über Hunde und ihr Verhalten lernen. Denn genau das ist extrem wichtig, um Ihren zukünftigen Mitbewohner richtig zu verstehen und ihn auch zu einem angenehmen Begleiter zu erziehen.

  


Und wenn Sie sich dann entschieden haben, was für ein Hund es sein soll, helfe ich gerne, im Tierheim den Richtigen zu finden oder aber nach dem richtigen Züchter für Ihre Traumrasse zu suchen.

Bitte lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen. Auch die ganzen Hunde aus Rumänien, die nun dringend ein Zuhause suchen sind verlockend. Man will ja schliesslich helfen. Aber bitte starten Sie keine Kurzschlusshandlung. Denn auch hier kann man betrogen werden. Es gibt immer mehr Stimmen, die behaupten, dass selbst die Strassenhunde aus div. Ländern von manchen Vereinen gezielt noch vermehrt werden, weil da tatsächlich Geld reinkommt. Sollten Sie sich für einen Strassenhund interessieren, kann ich Ihnen entsprechende Kontakte von seriösen Vereinen weitergeben. 
So ein Hund, wenn Sie ihn als Welpe holen, kann um die 15 Jahre leben. Das ist eine lange Zeit und es muss einfach passen.

Melden Sie sich, dann haben Sie kompetente Unterstützung an Ihrer Seite, werden einen Hund finden, der ganz sicher zu Ihnen passt und bekommen auch gleich wichtige Tipps für die ersten Tage und Wochen im neuen Zuhause---für eine gute Basis und ein harmonisches Miteinander.